Der 13. Deutsche Startup Monitor zeigt: Trotz Rezession und angespannter Stimmung im Ökosystem ist die deutsche Start-up-Szene ein zentraler Motor für Innovation und Wettbewerbsfähigkeit. Gründer*innen sehen wachsende Standortvorteile im internationalen Vergleich, setzen verstärkt auf Zukunftsfelder wie Künstliche Intelligenz und DeepTech und tragen so entscheidend zur Modernisierung der deutschen Wirtschaft bei. Doch die weiterhin große Lücke beim Venture Capital und die Zurückhaltung der etablierten Wirtschaft in der Zusammenarbeit mit Start-ups bremsen Wachstumschancen.
10 Kernergebnisse aus dem DSM 2025
- 1. Start-up-Standort Deutschland kann Momentum nutzen
39,8 Prozent der Gründer*innen schätzen Deutschland als Start-up-Standort attraktiver ein als die USA – ein Anstieg um 6 Prozentpunkte gegenüber 2024. Im europäischen Vergleich sehen sogar 61,2 Prozent der Befragten Deutschland vorne.
- 2. Kooperationen brauchen Impulse
Der Anteil an Start-ups mit Unternehmenskooperationen sinkt von 61,9 Prozent im Vorjahr auf 56,0 Prozent. Für Wachstumschancen bei Start-ups und Innovativität etablierter Unternehmen sind hier in der schwierigen Wirtschaftslage neue Akzente nötig.
- 3. Internationaler VC-Gap erkennbar
Bezogen auf die Wirtschaftsleistung liegt Deutschland bei VC-Investments nur auf Platz 18 und damit hinter europäischen Nachbarn und den USA. Mit bisher 4 neuen Unicorns und 5,2 Milliarden Euro an Investitionen ist die Entwicklung 2025 aber aktuell positiv.
- 4. DefenseTech erreicht Rekordfinanzierungen
Mit knapp 900 Mio. Euro floss 2025 bisher bereits doppelt so viel Kapital in den Bereich DefenseTech wie im gesamten Vorjahr. 1,7 Prozent der Start-ups richten sich primär an militärische Kunden und weitere 24,1 Prozent entwickeln Dual-Use-Produkte.
- 5. KI ist Wachstumstreiber
Für 45,1 Prozent der Start-ups ist KI inzwischen Kernbestandteil des Produkts – ein klarer Anstieg im Vergleich zu 2024. Auch die Investitionen liegen bereits jetzt über dem Niveau des gesamten Vorjahres, wobei die Dynamik in den USA noch deutlich größer ist.
- 6. Fachkräftemangel aktuell kaum Thema
Die durchschnittliche Beschäftigtenzahl im Start-up- Sektor geht weiter zurück (2023: 18,9; 2024: 16,7; 2025: 15,8) und der Fachkräftemangel verliert an Relevanz – Gründe sind die schwierige Wirtschaftslage sowie Effizienzgewinne durch KI.
- 7. DeepTech hat enorme Strahlkraft
11,0 Prozent der Start-ups lassen sich der Kategorie DeepTech zuordnen und sogar 30,6 Prozent begreifen sich selbst als DeepTech-Unternehmen. Das unterstreicht die Strahlkraft dieses Sektors und die strategische Bedeutung der Schnittstelle von Forschung und Unternehmertum.
- 8. Digitalisierung bleibt Baustelle
Beim Thema digitale Souveränität bekommt Deutschland von 78,9 Prozent der Gründer*innen schlechte Noten. Auch die Digitalisierung der Wirtschaft (52,5 Prozent) und insbesondere der Verwaltung (81,0 Prozent) werden von vielen als zu gering bewertet.
- 9. Gründerinnenanteil zeigt wieder nach oben
Nach dem Rückgang im letzten Jahr steigt der Frauenanteil bei den Start-up-Gründungen leicht von 18,8 Prozent auf 19,8 Prozent – damit bleibt er auf einem sehr niedrigen Niveau, stabilisiert sich aber und zeigt eine positive Tendenz.
- 10. Gründungsbereitschaft sinkt
78,3 Prozent der Gründer*innen würden erneut ein Start-up aufbauen. Das ist zwar noch die große Mehrheit, aber weniger als in den Vorjahren (2023: 89,6 Prozent), was gemeinsam mit dem schwachen Geschäftsklima eine Eintrübung der Stimmung signalisiert.
Alle Zahlen und Fakten finden Sie im Deutschen Startup Monitor 2025: https://deutscherstartupmonitor.de/
Über den Startup Monitor
Der Startup Monitor bildet das deutsche Start-up-Ökosystem umfassend ab und ist seit 2013 die zentrale Informationsquelle für Medien und Politik. Die Daten sind außerdem Basis für weitere wichtige Projekte des Verbands – insbesondere zu regionalen Entwicklungen, Diversität und aktuellen Trends.