KfW-Gründungsmonitor 2023

Gründungstätigkeit in Deutschland: im Spannungsfeld zwischen Fachkräftemangel und Corona-Blues
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Die Gründungstätigkeit in Deutschland ist im Jahr 2022 auf 550.000 Existenz­gründungen zurückgegangen. Davon waren 222.000 Vollerwerbs­gründungen (40 Prozent),­ und 328.000 Nebenerwerbs­gründungen. Bei jeder fünften Nebenerwerbs­gründung besteht allerdings die Absicht, die Selbstständigkeit zum Vollerwerb auszuweiten.

Die anhaltend gute Arbeitsmarkt­entwicklung hat maßgeblich zu diesem Rückgang beigetragen. Der Fachkräfte­mangel bleibt auch in Zukunft eine große Herausforderung für die Gründungs­tätigkeit. Insgesamt ist vor allem die Zahl der Gründerinnen gesunken, während sich die Zahl der Gründer kaum veränderte.

Weitere Erkenntnisse des Berichts

  • Mehr Gründungen aus Überzeugung: Erstmals seit mehreren Jahren ist der Anteil von Gründungen mangels besserer Erwerbsalternativen wieder deutlich auf 24 Prozent gestiegen.
  • Digitales und Internet weiter wichtig: Nach dem deutlichen Anstieg digitaler und internet-basierter Geschäftsmodelle im Vorjahr bleiben ihre Anteile 2022 im langjährigen Vergleich hoch.
  • Gründungen aus Arbeitnehmerschaft heraus deutlich gestiegen: Im Jahr 2019 knackte der Anteil der Gründungen aus der Arbeitnehmerschaft erstmals die 60-Prozent-Marke, stieg in den Jahren 2020/2021 auf 66 und 68 Prozent und legte 2022 mit 73 Prozent nochmals einige Prozentpunkte obendrauf. Der steigende Anteil hängt damit zusammen, dass aufgrund des boomenden Arbeitsmarkts immer mehr Menschen abhängig erwerbstätig sind.
  • Gründerinnenanteil sinkt wieder deutlich: In den ersten beiden Pandemiejahren ist der Anteil von Gründungen durch Frauen deutlich gestiegen. Nun ist der Gründerinnenanteil wieder deutlich auf 37 Prozent gesunken.
  • Dienstleistungen dominieren: Typisch ist der hohe Dienstleistungsanteil bei Existenzgründungen, der mit 66 Prozent knapp unter dem langjährigen Durchschnitt liegt.

Ausblick 2023

Eine leicht gestiegene Planungsquote lässt eine stabile Gründungstätigkeit im Jahr 2023 erwarten. Das Makroumfeld bleibt allerdings herausfordernd.

(Quelle: https://www.kfw.de)

Den vollständigen Bericht finden Sie im Downloadbereich.

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